Ich habe übers Wochenende ein neues Konzept erstellt und die Tage darauf das Internet abgegrast nach Multitouch-Anwendungen. Momentan sind meine Ergebnisse noch komplett unsortiert, aber ich hoffe dass ich das in den nächsten Tagen aufarbeiten kann. Außerdem habe ich mir im Zuge der Sichtung dieser Quellen einige Überlegungen über Multitouch im Produktiv-Bereich gemacht.Als primäre Suchmaschine habe ich natürlich Google  für meine Recherchen verwendet. Dabei bin ich auf einen Haufen Links gestoßen und habe überlegt, wie ich sie wohl am Besten speichern könnte. Dabei habe ich mich an meinen alten delicous-account erinnert und diesen reaktiviert. Mittlerweile habe ich einen ganz schönen haufen an links in meiner liste. Die meisten Sachen die ich angesehen habe sind aber eher nur auf den ersten Blick interessant.

Es war jedoch einiges dabei das durchaus einen zweiten Blick wert ist. Gestern und heute habe ich Youtube durchsucht und mir einen Haufen Videos über Multitouch angeschaut. Dabei hat sich AudioTouch OS ziemlich in den Vordergrund gestellt, was mir gar nicht gefallen hat. Irgendwie sehe ich – abgesehen davon, daß mehrere Personen gleichzeitig arbeiten können – keinen direkten Nutzen von Multitouch. Um das ein wenig genauer zu erklären:

Multitouch ist nicht gleich Multi-User-Interface. Viele Anwendungen von Multitouch zielen aber genau auf das ab. Ich möchte damit die vielen tollen Entwicklungen die gemacht wurden nicht diskreditieren, jedoch erscheint mir dies als weniger als ein halber Schrit in die Richtung die von der aktuellen UserExperience/Usability/…-Bewegung aufgezeigt wird. Klar sind die Interfaces intuitiv – klar sind sie einfach. Dennoch – die Frage “was ist an einem Keyboard falsch?” ist meiner Ansicht nach komplett gerechtfertigt.

Multitouch macht es natürlich erstmals möglich, ein Keyboard auf einem Screen darzustellen und auch “Mehrfinger-sound” damit zu erzeugen, sodaß der Effekt erhäuchelt wird, man spiele mit einem realen Keyboard oder gar Klavier. Dennoch – das tut man nicht. Fürs Klavier- und Keyboard-spielen benötigen auch geübte Hände das Gefühl der Taste (behaupte ich jetzt einfach mal so). Ohne dieses haptische Feedback wird auch der beste Klavierspieler auf diesem Moultitouch-Keyboard Fehler machen oder z.B. nicht nuanciert spielen können. Das ist meiner Ansicht nach sowieso einer der größten Fehler im Design neuer Multitouch-Anwendungen: alles was mehr Finger benötigt aus der realen Welt auf eine 2D-Fläche zu bringen. Direkt. Und dabei zu vergessen dass dabei eigentlich eine Menge verloren geht.

Multitouch bietet mehr als das bisher bekannte. Es muss nicht zwangsweise Begrenzungen (z.B. durch Tasten) geben auf dessen Berührung ein gewisses Ereignis ausgelöst wird – es kann auch einfach eine Geste sein. Oder die Kombination verschiedener Objekte – jetzt fragt man sich natürlich: Wie kann man sich das vorstellen? Oder: Wie soll das funktionieren? Genau das – oder zumindest einen Teil davon – versuche ich mit dieser Bachelorarbeit herauszufinden.

Das neue Konzept kann herunter geladen werden: konzept.pdf